Die Fotos in dieser Ausstellung stammen von zwei Reisen zu Beginn der Öffnung Tibets zur Welt nach vielen Jahrzehnten relativer Isolation. Im Juli 1980 konnte Helmut Opletal als einer der ersten Journalisten für eine Woche nach Lhasa reisen. Die Presseabteilung des chinesischen Außenministeriums hatte ein kompaktes Besuchs- und Interviewprogramm für die Gruppe akkreditierter Korrespondenten vorbereitet, doch es war auch möglich, unbeaufsichtigt durch Lhasa zu streifen und die Stadt abseits der offiziellen Propaganda zu erleben. Die Einladung hatte das Ziel, die neue chinesische Öffnungspolitik gegenüber Minderheiten und Religionsgemeinschaften zu präsentieren. Vier Jahre nach Maos Tod hatten die Reformer Deng Xiaoping (der neue mächtige Mann in Peking) und Hu Yaobang (der KPGeneralsekretär) die Führung übernommen und Lockerungen und Liberalisierungen für alle Bereiche der Gesellschaft verkündet. Auch für die tibetische Gesellschaft bedeutete das – 30 Jahre nach der Besetzung durch China – eine radikale Kehrtwende. In der „Kulturrevolution“ zerstörte Klöster wurden wieder aufgebaut, es gab neue Freiheiten für die tibetische Sprache und Religion. Die Pekinger Führung suchte auch Kontakt zum Dalai Lama und seiner Exilregierung. Eine zweite Tibet-Reise im September 1986 zeigte die Entwicklungen im Zuge der neuen Politik.
Fotografieren war in Tibet übrigens um einiges leichter als im chinesischen Kernland: Tibeterinnen und Tibeter ließen sich (im Gegensatz zu den Han) meist gerne ablichten, und mit einem guten Teleobjektiv konnte man auch überraschende Szenen einfangen.
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DATUM: Donnerstag, 30.10.2025
ZEIT: 17:00 - 18:30
ORT: SIN 1, Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie, Altes AKH, Campus, Spitalgasse 2, Hof 2, Eingang 2.3
